Wie entsteht Nasenbluten?
Nasenbluten kann durch lokale Erkrankungen oder Veränderungen oder aber im Rahmen einer Allgemeinerkrankung und somit symptomatisch vorkommen.
Lokale Ursachen
In der vorderen Nasenscheidewand liegt ein oberflächliches Gefässnetz (Locus Kiesselbachi), welches zum Beispiel beim „Nasebohren“ oder auch bei heftigem Schnäuzen leicht bluten kann. Im Winter genügt bereits eine trockene Nase.
Aber auch traumatische Verletzungen in Form von Knochenbrüchen (Nasenbeinbruch) oder Fremdkörper in der Nase können zu Nasenbluten führen.
Und auch gutartige Polypen oder andere Tumore können sich durch Nasenbluten zeigen.
Symptomatisches Nasenbluten
Beim symptomatisch bedingten Nasenbluten auf Grund einer Allgemeinerkrankung sind häufig Störungen der Blutgerinnung, fieberhafte Infekte oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie zum Beispiel der Bluthochdruck (Hypertonie) für das Nasenbluten verantwortlich.
Nasenbluten bei Kindern
Bei Kindern ist Nasenbluten in der Regel harmlos. Lediglich häufiges Nasenbluten sollte abgeklärt werden.
Schulmedizinische Diagnose
In der Regel kann durch die Anamnese und die Art der Blutung eine Verdachtsdiagnose gestellt werden.
So kommt es zum Beispiel bei einem fieberhaften Infekt meist nur zu einer geringen Blutung und gleichzeitig bestehen typische Infektionssymptome.
Jedoch bei Patienten mit Bluthochdruck (Hypertonie) kann es durchaus zu einer starken, arteriellen Blutung (helles Blut!) kommen.
Mittels Rhinoskopie (Nasenspiegelung) kann der HNO-Arzt eine lokale Ursache schnell feststellen.
Kann jedoch keine lokale Ursache für das Nasenbluten gefunden werden, muss eine gründliche Allgemeinuntersuchung erfolgen.
Schulmedizinische Therapie
Der HNO-Arzt wird entweder mit mittels lokaler Ätzung mit Silbernitrat, Elektrokoagulation oder Laserung versuchen die lokale Blutung zu stoppen. Ansonsten wird versucht mit Nasentamponaden oder speziellen Ballonkathetern eine Blutstillung zu erreichen.
Homöopathische Behandlung
Eine akute homöopathische Behandlung ist bei Nasenbluten in der Regel nicht erforderlich. In den allermeisten Fällen lässt sich die Blutung mit harmlosen Hausmitteln stillen.
Der Klassische Homöopath wird mit einer konstitutionellen Therapie die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren.
Achtung: Wenn Sie sich in homöopathischer Konstitutionstherapie befinden, kann es zu körperlichen Erleichterungen in Form jeglicher Ausscheidungen kommen (vermehrtes Schwitzen, Urinieren, Stuhlen, Weinen oder auch Blutungen). Diese sogenannten Erleichterungsreaktionen des Körpers sollten grundsätzlich nicht unterdrückt/ schulmedizinisch oder homöopathisch behandelt werden. Setzen Sie sich bei Fragen/ Unsicherheiten umgehend mit ihrem Therapeuten/ Homöopathen in Verbindung.
Die homöopathische Konstitutionstherapie schliesst eine gründliche medizinische Untersuchung nicht aus. Bei Verdacht auf eine Systemerkrankung gehört eine umfangreiche Diagnostik und gegebenenfalls schulmedizinische Therapie zur Sorgfaltspflicht eines Homöopathen.
Erstmassnahmen bei Nasenbluten, praktische Tipps:
Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn die Raumluft durch das Heizen sehr trocken ist, trocknet auch die Nasenschleimhaut schneller aus und es kommt zu Nasenbluten. Hier helfen vor allem
Sollte es dennoch zum Nasenbluten kommen, dann:
Achtung: Der Blutverlust sieht schlimmer aus als er ist! Als Erwachsener verkraftet man ohne weiteres einen Blutverlust von 500ml(Blutspende).
Lassen Sie das Blut am besten herauslaufen. Meistens stoppt die Blutung nach einigen Minuten von selbst.
Sollte die Blutung hartnäckiger sein, können Sie ausserdem versuchen ein oder beidseits die Nasenflügel kurzzeitig zusammenzudrücken, so dass es zur Komprimierung der Gefässe kommt. Überprüfen Sie regelmässig, ob Sie immer noch bluten.
Bitte suchen Sie einen Arzt oder eine Notfallstation auf, wenn:
Übrigens, auch in der Schwangerschaft sind die Schleimhäute empfindlicher und besser durchblutet, weshalb es ebenfalls schneller zu Nasenbluten kommen kann.
Bei häufigem Nasenbluten sollten Sie unbedingt ihren Blutdruck kontrollieren lassen.
Wenn Sie bereits blutverdünnende Medikamente wie Marcumar oder Acettylsalizylsäure (Aspirin) einnehmen, kann eine sonst harmlose Blutung schneller zum Notfall werden.