Akuter Schnupfen ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt. Beim akuten Schnupfen handelt es sich um eine akute Entzündung der Nasenschleimhaut.
Neben dem akuten Schnupfen gibt es auch den chronischen Schnupfen, auf welchen ich wegen seiner Komplexität an dieser Stelle nicht eingehen möchte. Chronischer Schnupfen muss aus homöopathischer Sicht unbedingt konstitutionell behandelt werden und es bedarf einer ausführlichen Fallaufnahme.
Auch der allergische Schnupfen wird an dieser Stelle nicht behandelt. Zum allergischen Schnupfen finden Sie nähere Informationen unter der Rubrik „Heuschnupfen“.
Der akute Schnupfen ist oft ein frühes Symptom einer Erkältung (Infektion der oberen Luftwege) oder eines grippalen Infektes.
Ursache/ Erreger
Meist handelt es sich um eine Virusinfektion durch Rhino,- Korona,- Influenza,- oder Adenoviren. Die Infektion erfolgt in der Regel durch Tröpfcheninfektion, die Inkubationszeit beträgt 3-7 Tage. Auslöser ist sehr oft eine „lokale“ Unterkühlung (kalt werden), was zu einer erhöhten Infektionsanfälligkeit führt, da es auf Grund der Unterkühlung zu einer Minderdurchblutung der Schleimhäute kommt, was eine verminderte Immunabwehr zur Folge hat.
Symptome
Zu Beginn der Erkrankung kommt es meist zu Störungen des Allgemeinbefindens wie Abgeschlagenheit à der Patient fühlt sich müde und schlapp, oft kommt es zu Kopfschmerzen, manchmal besteht erhöhte Temperatur/ (leichtes) Fieber. Kurz darauf bemerken wir vielleicht ein Brennen oder Wundgefühl in der Nase, die Nasenschleimhaut fühlt sich trocken an, die Nase kann zunächst „zu“ sein oder aber, es kribbelt und krabbelt, wir niesen häufig und die Nase beginnt wässrig zu laufen. Im weiteren Verlauf wird das Nasensekret zum Teil dicker, zähflüssiger und ändert seine Farbe von weisslich zu gelb-grün.
Schulmedizinische Therapie
Die schulmedizinische Therapie erfolgt symptomatisch durch Verabreichung abschwellender Nasentropfen/Nasenspray, welches zu einer Erleichterung der Nasenatmung und ein Vermeiden von Folgeerkrankungen führt.
Vorsicht: Durch zu häufige oder zu lange Anwendung von abschwellenden Nasentropfen kann es wiederum zum übermässigen Anschwellen der Nasenschleimhaut kommen! Dies führt im Umkehrschluss wiederum zu einer übermässigen, trockenen Schleimhaut mit Behinderung der Nasenatmung und unter Umständen sogar zu Riechstörungen.
Deshalb: Beschränken Sie die Anwendung abschwellender Nasentropfen auf das Nötigste, aber nie länger als eine Woche!
Oftmals lässt sich die Einnahme abschwellender Nasentropfen durch häufiges Inhalieren oder Nasenspülungen vermeiden.
Komplikationen
In seltenen Fällen kann es zu einer bakteriellen Superinfektion à Veränderung des Nasensekrets von wässrig-serös zu zähflüssig-dick-stinkend oder zu einer Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) kommen.
Achtung: Vermeiden Sie zu starkes „Blasen“/ „Trompeten“ beim Ausschnäuzen des Nasensekrets. Ein leichtes, wohldosiertes Ausschnäuzen hilft unter Umständen eine Sinusitis vermeiden! Ansonsten können durch zu grossen Druck die Erreger in die Nebenhöhlen gepresst werden oder im Mittelohr eine Mittelohrentzündung (Otitis media) begünstigen. Meist wird das Gefühl der „verstopften Nase“ durch die angeschwollenen Schleimhäute ausgelöst. Diese lassen sich jedoch im Gegensatz zum Sekret nicht ausschnäuzen. Versuchen Sie doch nur mit einem Nasenloch zu schnäuzen, indem Sie das andere Nasenloch mit dem Finger von aussen verschliessen.
Übrigens ist „Hochziehen“ besser als schnäuzen! Dies ist zwar nicht schicklich und sogar verpönt, ein Versuch lohnt sich aber vor allem bei einer Neigung zu Sinusitis.
Mehr Informationen im Kapitel „Nasennebenhöhlenentzündung“ (Sinusitis)
Akuter Schnupfen allein bedarf in der Regel keiner homöopathischen Behandlung. Im Zusammenhang mit noch weiteren Symptomen oder bei schwerer Beeinträchtigung des Befindens kann unter Umständen doch die Gabe eines homöopathischen (Akut)mittels angezeigt sein.
Handelt es sich um ein gehäuftes Auftreten von Infektionen oder eine Tendenz zu häufigen Erkältungen, dann ist eine konstitutionelle, homöopathische Therapie angezeigt und bedarf einer ausführlichen Fallaufnahme.
Vorbeugende Massnahmen/ Allgemeine Massnahmen
Vermeiden Sie möglichst eine Unterkühlung des Körpers/ „kalt werden“! Falls dies doch einmal passieren sollte, dann sorgen Sie schnellstmöglich dafür, dass sich ihr Körper wieder erwärmt.
à ansteigendes, warmes Fussbad/ Basenfussbad
à regelmässig Lüften, evtl. die Luft befeuchten
Achtung: Siehe auch unsere Empfehlungen zum Thema Erkältung/ Grippe
Vielleicht haben Sie ja mal Interesse oder Lust der Frage nachzugehen, warum/was Ihre Lebenskraft gestört hat?
Unsere Empfehlungen bei akutem Schnupfen:
à Erwärmen und Befeuchten der Nasenschleimhaut
Achtung: Das Verwenden von stark riechenden, ätherischen Substanzen ist nicht nötig und sowohl bei Säuglingen/Kleinkindern und während einer homöopathischen Therapie kontraindiziert.
à durchblutungsfördernd, sekretlösend, abschwellend
à befeuchtet, pflegt, schützt
à pflegend, schleimlösend, antibakteriell
Gut zu wissen, Volksweisheit:
„Ohne Arzt dauert ein Schnupfen 7 Tage, mit Arzt dauert er 1 Woche.“
Akute Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Die Nasennebenhöhlenentzündung stellt in der Regel eine Komplikation des akuten Schnupfens (akute Rhinitis) dar.
Bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen sind meist die Kieferhöhle, Siebbeinzellen, Stirnhöhle und die Keilbeinhöhle betroffen. Wobei die Entzündung nur eine Nasennebenhöhle, mehrere oder alle Nasennebenhöhlen (Pansinusitis) betreffen kann.
Symptome
Bei einer Sinusitis kommt es zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Kopfschmerzen, die sich vor allem beim Bücken verstärken. Die betroffene(n) Nasennebenhöhle(n) ist/sind meist druckschmerzhaft. Es kann auch zu mehr oder weniger heftigen, pulsierenden Schmerzen kommen.
Sinusitis bei Kindern: Bei Kleinkindern und Kindern bis zum 6.-8. Lebensjahr kommt es entwicklungsbedingt nicht oder nur sehr selten zu einer Nasennebenhöhlenentzündung. Die Kieferhöhle ist zwar seit der Geburt angelegt, jedoch sind die Nebenhöhlen bis zum 6.-8. Lebensjahr noch zu klein. Ansonsten sind die Symptome identisch denen der Erwachsenen, ebenso die Therapie.
Schulmedizinische Therapie
Die schulmedizinische Therapie zielt wie bei der Therapie des akuten Schnupfens auf abschwellende Nasentropfen/ Nasenspray, um durch das Abschwellen der Nasenschleimhaut die Belüftung zu verbessern und das Abfliessen von Sekret aus den Nasennebenhöhlen zu erleichtern.
Bei schweren Verläufen mit starker Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens und/oder Fieber kommen auch Antibiotika zum Einsatz.
Inhalationen und Wärmebehandlung werden ebenfalls empfohlen.
Vorbeugende Massnahmen:
à Kein Trompeten!
Unsere Empfehlungen: Siehe Thema „Akuter Schnupfen“
Ruhe und Schonung, eventuell sogar Bettruhe sind eine Grundvoraussetzung für eine unkomplizierte, möglichst zügige Heilung
à ansteigende Fussbäder
à feuchte Tücher aufhängen oder ein Verdampfer
+++ Siehe Thema Akuter Schnupfen +++
à die intensive Wärme wirkt durchblutungsfördernd und lokal infektionsabwehrend
Gut geeignet sind Leinsamen,- oder Kartoffelwickel
Achtung: Da die kleinen Kompressen im Gesicht eher schnell abkühlen, empfiehlt es sich, mehrere Kompressen vorzubereiten. Empfehlenswert ist die Anwendung während 20-30 Minuten. Danach unbedingt weiter warm halten/ im Warmen bleiben.
à durchblutungsfördernd, schleimlösend, abschwellend, schmerzlindernd
Alle empfohlenen Produkte sind in unserer Homöosana-Drogerie sowie in unserem Onlineshop mit Gratisversand erhältlich!